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Versicherungen für Haus- und Wohnungseigentümer: Ein umfassender Überblick

Autorenbild: Hausverwaltung DoseHausverwaltung Dose

Aktualisiert: vor 6 Tagen

Der Kauf oder Bau eines Eigenheims ist für viele Menschen ein bedeutender Schritt im Leben. Ebenso wie bei anderen wertvollen Anschaffungen oder Investitionen stellt sich dann die Frage: Wie schütze ich mein Eigentum bestmöglich vor Schäden und finanziellen Risiken? In Deutschland gibt es verschiedene Versicherungen, die genau für diesen Zweck konzipiert sind. In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Policen für Wohngebäude existieren, welche Bausteine sie beinhalten und wann sie sinnvoll oder gar unverzichtbar sind.


Die Gebäudeversicherung und ihre wichtigsten Bausteine

Die Wohngebäudeversicherung (oft auch kurz „Gebäudeversicherung“ genannt) deckt in erster Linie Schäden am Gebäude selbst ab. Sie ist ein wichtiger Schutz vor hohen Kosten, die durch bestimmte Gefahrenquellen bzw. Naturereignisse entstehen können. Typischerweise umfasst sie folgende Bausteine:

  • Brand, Feuer und Blitzschlag Schützt bei Schäden durch Brände, Explosionen sowie Blitzschläge. Bei einem Feuer kann schnell ein hoher fünf- oder gar sechsstelliger Schaden entstehen. Hier ist eine Absicherung unbedingt zu empfehlen.

  • Sturm und Hagel Deckt Schäden durch Naturgewalten wie Sturm und Hagel ab. Gerade an Dächern und Fassaden können Unwetter erhebliche Schäden verursachen.

  • Leitungswasser Ein Wasserrohrbruch kann zu großflächigen Schäden an Wänden, Böden und der Bausubstanz führen. Die Kosten für Trocknung, Reparatur und Wiederherstellung können immens sein.

  • Glasversicherung (erweiterbar) Manche Tarife decken Schäden an Gebäudeverglasungen (z. B. Fenster, Türen, Wintergärten) automatisch mit ab. Alternativ kann eine separate Glasversicherung sinnvoll sein, wenn viele (oder große) Glasflächen vorhanden sind.

  • Elementarschadenversicherung Dieser Baustein deckt Schäden durch Naturereignisse wie Überschwemmungen (z. B. Hochwasser, Starkregen), Rückstau, Erdrutsche, Erdbeben oder Lawinen ab. Elementarschäden nehmen durch klimatische Veränderungen tendenziell zu, weshalb dieser Schutz immer relevanter wird.

Grundbesitzerhaftpflichtversicherung

Wer ein Gebäude besitzt, trägt auch die Verantwortung, Gefahrenquellen auf dem Grundstück zu beseitigen und Menschen vor möglichen Schäden zu bewahren (Verkehrssicherungspflicht). Kommt es zum Beispiel durch eine vereiste oder schlecht gesicherte Zufahrt zu einem Unfall, kann der Eigentümer bzw. die Wohnungseigentümergemeinschaft haftbar gemacht werden. Die Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung schützt vor den finanziellen Konsequenzen solcher Schadensersatzansprüche. Sie ist insbesondere für Vermieter oder Eigentümergemeinschaften relevant, da sie das Haftungsrisiko abdeckt, welches durch die Verkehrssicherungspflicht entsteht.


Wann sind Versicherungen für Wohngebäude sinnvoll – und wann nicht?

  • Hoher finanzieller Schaden möglich: Wer ein Haus besitzt, sollte in der Regel nicht auf eine Gebäudeversicherung verzichten. Die finanziellen Belastungen bei einem Brand oder Leitungswasserschaden sind häufig so hoch, dass eine eigene Tragung kaum möglich ist.

  • Pflicht oder keine Pflicht?: Rechtlich ist eine Gebäudeversicherung in Deutschland meistens keine Pflicht (mit Ausnahme bestimmter Auflagen bei Immobilienfinanzierungen, wo Banken oft eine Feuerversicherung fordern). Dennoch empfehlen Experten, mindestens die Risiken Brand/Feuer, Sturm und Leitungswasser abzudecken.

  • Mietimmobilien: Vermieter haben ein gesteigertes Interesse an einer umfassenden Absicherung, um unvorhergesehene Ausfälle oder gar Totalverluste auszugleichen.

  • Umstände, unter denen sie vielleicht nicht benötigt wird: Kleinere Nebengebäude wie ein sehr einfaches Gartenhaus oder Schuppen werden teils nicht separat versichert, wenn der finanzielle Schaden im Ernstfall verschmerzbar ist. Hier lohnt es sich jedoch, genau abzuwägen, da selbst kleine Objekte manchmal teurer werden können, wenn sie z. B. Feuer fangen und auf andere Gebäude übergreifen.


Versicherung in der Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG)

In Wohnungseigentümergemeinschaften werden Versicherungsverträge in der Regel durch den Verwalter im Namen der Gemeinschaft abgeschlossen. Das bedeutet:

  • Gemeinsame Beschlussfassung: Die WEG kann auf einer Eigentümerversammlung darüber entscheiden, welche Risiken abgedeckt werden sollen (z. B. ob Elementarschäden mitversichert werden).

  • Verteilung der Kosten: Die Versicherungsprämie wird in der Regel über das Hausgeld auf alle Eigentümer umgelegt.

  • Besondere Situation: Einzelne Eigentümer können zwar zusätzliche Versicherungen abschließen (z. B. gegen Glasschäden in ihrer Wohnung), doch in Bezug auf die grundlegende Gebäudeversicherung ist es meist effizienter und kostengünstiger, wenn die WEG gemeinsam vorgeht.

Für die von uns verwalteten Liegenschaften haben wir Rahmenverträge mit Versicherungen abgeschlossen, um den Eigentümern günstige Konditionen zu sichern. Außerdem besteht im Schadensfall (insbesondere bei großen Schäden) nicht das Risiko, dass die Versicherung den Vertrag kündigt. In solchen Fällen sind die Gebäude nämlich oftmals nicht mehr vollumfänglich zu versichern, da andere Versicherungen selten schadensvorbelastete Objekte versichern wollen. Dies gilt insbesondere für Leitungswasserschäden. Erfahren Sie mehr über unsere Leistungen.

Hausratversicherung und Elementarschäden im Hausrat

Neben der Wohngebäudeversicherung gibt es eine weitere wichtige Police, die Bewohner (ob Eigentümer oder Mieter) in Betracht ziehen sollten: die Hausratversicherung. Hier geht es nicht um Schäden an der Bausubstanz, sondern um das persönliche Eigentum im Haus oder in der Wohnung, beispielsweise Möbel, Elektrogeräte, Kleidung oder Wertsachen.

  • Umfang der Hausratversicherung: Standardmäßig sind Schäden durch Brand, Leitungswasser, Sturm/Hagel, Einbruchdiebstahl und Vandalismus versichert. Wichtig ist, den Wert des Hausrats möglichst realistisch zu ermitteln, damit man weder unter- noch überversichert ist.

  • Elementarschäden im Hausrat: Viele Versicherer bieten gegen Aufpreis einen Elementarschutz für Hausratversicherungen an. Dieser deckt Schäden ab, die durch Hochwasser, Überschwemmungen oder andere Naturgefahren entstehen. Gerade in Hochwasser- oder Starkregen-gefährdeten Gebieten ist das ein sinnvolles Update des Versicherungsschutzes.


Zusammenfassung

Für Eigentümer ist sind Versicherungen für Wohngebäude quasi unverzichtbar, denn schon ein mittlerer Schadensfall kann schnell existenzbedrohende Ausmaße annehmen. Bausteine wie Feuer, Sturm, Leitungswasser oder Elementarschäden sind besonders wichtig, um nicht auf hohen Kosten sitzen zu bleiben. Auch eine Grundbesitzerhaftpflichtversicherung gehört für Vermieter und für WEGs in der Regel zum Standardprogramm, um Haftungsrisiken abzufedern.

Eine separate Glasversicherung empfiehlt sich für Gebäude mit großflächigen oder hochwertigen Glasfronten, während sich in manchen Fällen kleinere Gebäude bewusst (und nach entsprechender Kosten-Nutzen-Abwägung) vom Versicherungsschutz ausklammern lassen.

Wer sich zudem um seinen gesamten Hausrat sorgt – egal, ob er Mieter oder Eigentümer ist – sollte sich unbedingt mit einer Hausratversicherung befassen. Gerade die Absicherung gegen Elementarschäden nimmt in Zeiten immer extremerer Wetterlagen an Bedeutung zu.

Letztlich entscheidet immer das persönliche Sicherheitsbedürfnis und die eigene finanzielle Risikobereitschaft darüber, welchen Versicherungsschutz man wählt. Allerdings zeigt die Praxis, dass ein durchdachter Mix an Policen meist das sinnvollste und sicherste Fundament für das eigene Zuhause darstellt.

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